Bekannt ist das Billardspiel nicht nur den aktiven Sportlern oder den Fernsehzuschauern von Sportsendungen. Billard ist die Kunst mit einem Spielstock, dem Queue, bunte Kugeln mit Hilfe der weißen Spielkugel zu einer Karambolage zu bringen oder sie in eine der sechs Löcher (auch Tasche genannt) im Billardtisch zu versenken. Doch wer ahnt schon, dass dieses Spiel, zu dem ein riesiges Maß an Konzentration und Kondition gehört, eine mehr als 2000 Jahre alte Tradition besitzt?

Blättert man in den Annalen des Sportes tauchen solch illustre Namen wie Mozart, der ein Anhänger des Billard war, der Philosoph Immanuel Kant, dem man nachsagt, dass er zeitweise seinen Lebensunterhalt durch das Billardspiel bestritt, die schottische Königin Maria Stuart oder der französische Sonnenkönig auf.

Geht man ganz in die Anfänge der Beschreibung des Billard zurück erfährt man aus Zeichnungen, dass schon den Ägyptern das Billardspiel nicht fremd war, und schon 2000 v. Chr. berichtet der griechische Philosoph Anarchis von einem Spiel mit Kugeln, das dem heutigen Billard sehr ähnlich war. Ab dem 13. Jahrhundert finden sich in der Sportgeschichte des Mittelalters immer wieder Hinweise auf Kugel- oder Kegelspiele. König Louis XI ließ den ersten mit Tuch bezogenen Billardtisch im Jahre 1469 bauen und auch aus dieser Zeit weiß man, dass Billard nicht nur ein Männerspiel war, sondern auch sehr prominente Frauen das Kugelspiel genossen. Bestes Beispiel ist die schottische Königin Maria Stuart, die es bei ihrer Gefangennahme bedauerte, dass man ihr den Billardtisch weggenommen hatte, der man vor ihrer Hinrichtung jedoch noch ein Billardspiel gestattete.

Volkstümlich wurde Billard durch die Französische Revolution 1789, in deren Verlauf das Spiel, das früher lediglich Königen und Fürsten vorbehalten war, jetzt auch vom gemeinen Volk gespielt wurde. Ende des 19. Jahrhunderts verwandelte sich das Billardspiel vom reinen Unterhaltungsspiel zum Wettkampfsport.

1878 fanden in Amerika die ersten amerikanischen Pool-Meisterschaften statt und 1884 gründete der französische Topspieler Maurice Vignoux im Pariser "Café Mangin" die erste Billard-Akademie der Welt.

Heute wird der Billardsport weltweit nicht nur im Freizeitbereich gespielt, sondern auch wettkampfmäßig auf internationaler Ebene betrieben, wie die jährlichen Weltmeisterschaften beweisen. Mit der Bestrebung, Billard auch als Olympische Disziplin anerkennen zu lassen, beweisen alle Billardverantwortlichen und Sportler der Welt, dass sie Billard aus der Schattenseite des Randsportartenimage herausbringen wollen, um dem Sport die Anerkennung zukommen zu lassen, die er verdient, sich als leistungsorientierter und international akzeptierter Breitensport darzustellen.

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